Folge 55: " So lange ich atme, hoffe ich" (Teil 2)

Shownotes

Eine Tour d`Horizon durch Leben und Werk mit Prof. Francesca Vidal, der Präsidentin der Ernst-Bloch-Gesellschaft und Herausgeberin des Ernst-Bloch-Almanachs, und Theo Schneider.

In Teil 2:
Bloch und Karl May / Fantasien der Kinder / Bloch als Gegner der Nazis / Emigration und Exil in den USA / Was meint „Prinzip Hoffnung“? / Professur in Leipzig / Kritik des Dogmatismus in der DDR / Mobbing und Berufsverbot in der DDR / Übersiedlung in die BRD und Professur in Tübingen / Bloch und die Studentenrevolte um 1968 / Kritik an bundesrepublikanischen Verhältnissen / Prag 1968 / Bloch als Philosoph eines Dritten Wegs zwischen Kapitalismus und Kommunismus / Blochs Philosophie heute in Deutschland und der Welt

Wer ist Ernst Bloch?
Ernst Bloch gilt als einer der wichtigsten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts.
In der „Geschichte der Philosophie“ wird seine Sonderstellung herausgehoben: „Es muß noch von einem Mann berichtet werden, der nirgendwo hinpaßt, nicht ins Kaiserreich und nicht in die Weimarer Republik, der vor dem Faschismus in die Tschechoslowakei, dann in die USA emigrieren mußte, der von 1949 bis 1961 Philosophieprofessor in Leipzig war, aber, weil man ihn dort nicht mehr haben wollte, 1961 in die Bundesrepublik umgesiedelt ist, um schließlich in Tübingen weiter Philosophie zu lehren, bis er 1977 im Alter von 92 Jahren gestorben ist. Er erscheint nicht am Ende dieses Abschnitts des europäischen Denkens, weil er etwa als Summe oder letztes Wort zu verstehen ist. Er tritt an den Schluß [der neuzeitlichen Philosophie, Anmerkung der Redaktion.], weil er in einer verzagten, skeptischen und zerrissenen Zeit noch immer sehr viel zu sagen hat. Als Kontrapunkt, denn Ernst Bloch – von dem hier die Rede ist – ist ein Philosoph der Hoffnung. Sein Leben lang hat sein Leben dem gegolten, was in der Vergangenheit ‚unerledigt‘ geblieben ist, womit die Gegenwart schwanger geht – das Morgen im Heute, das Mögliche, das bessere Leben, die konkrete Utopie.“ (Christoph Helferich, Geschichte der Philosophie, Metzler, Stuttgart 2001, 444)

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